Experte deckt Ursachen für Motorschäden bei VW, Mercedes, Porsche und BMW auf

Experte deckt Motormängel bei VW, Mercedes, Porsche und BMW auf
Was Marvin Kobus, Eigentümer der MIK Motoren GmbH, über die Motoren deutscher Autohersteller zu sagen hat, stößt im Netz gerade auf großes Interesse: Fast 700.000 Menschen haben bereits sein kritisches Youtube-Video (unten im Beitrag) über die häufigsten „Motoren-Killer“ gesehen, knapp 3.000 Kommentare zeigen, wie emotional das Thema ist.

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Nach laut eigener Angaben 3000 Motorüberholung in den letzten zehn Jahren spart Kobus nicht mit Kritik an verschiedenen Motormodellen von VW, Mercedes und BMW. Seiner Meinung nach werden Motoren heute „am Computer entwickelt, am Menschen getestet.“

Die Top4 der deutschen Problem-Motoren:

VW 2.0 Liter TFSI Motor: Hitze, Ölpumpe und Kolbenringe

Laut Kobus hat der 2.0 Liter TFSI zwar auch Probleme mit der zu schwach ausgelegten Steuerkette. Viel gravierender seien die Schwachstellen – neben dem hohen Ölverbrauch – an anderer Stelle. Der Firmeninhaber berichtet selbst bei den aktuellen Motoren von durchgebrannten Kolben, die zu Kompressionsverlust führen und Ringstückbrüchen, die ebenfalls zu kapitalen Motorschäden führen können.

Bei aller Kritik hat Kobus aber auch Lösungen im Gepäck: Etwa eine Keramikbeschichtung der Kolben, um dem Hitzeproblem Herr zu werden. Und natürlich die Ölpumpe. Dieses elementare Bauteil aller Verbrennungsmotoren sei bei der Planung (am Computer) falsch ausgelegt, was zu einem zu geringen Öldruck und dadurch zu Mangelschmierung fürht. Ein Vorwurf, der sich auch an die anderen Hersteller im Video richtet.

Porsches erster wassergekühlter 911-Motor: Alusil-Kettenreaktion

Beim erstmals in einem 911er (996) verbauten, wassergekühlten Boxermotor von Porsche sieht Kobus das größte Problem in der Alusilbeschichtung des Zylinders. Die ist eigentlich keine Beschichtung, sondern wird durch Ätzen der Aluoberfläche im Zylinder erzeugt. Kleine Beschädigungen der Oberfläche führen in einer Kettenreaktion zu kapitalen Motorschäden, so der Experte für Motoreninstandsetzung. Gleichzeitig macht er Gebrauchtwagenbesitzern Hoffnung: Motoren können durch eine neue Beschichtung, wie etwa Nickel-Silizium-Karbid, gerettet bzw. fit für die nächsten Jahre gemacht werden. Zusätzlich werden die Kolbenringe titanbeschichtet.

Mercedes V6: Niemand weiß, ob der Öldruck stimmt

Nach den Zuffenhausenern wendet sich Kobus dem zweiten schwäbischen Autobauer zu: Mercedes. Dessen V6-Motoren (642, 272 u.a.) attestiert der Motorenkenner schlechte „Informationspolitik“. Dem Fahrer wird schlicht nicht angezeigt, ob eine Mangelschmierung aufgrund zu niedrigen Öldrucks vorliegt. Auch durch ungewöhnliche Geräusche sei das Problem fast nicht auszumachen. Laut Kobus ist auch hier die Ölpumpe unterdimensioniert und liefert nur 0,5 bar Druck im Leerlauf. Die Konsequenz können vor allem Lagerschäden in der Hauptlagergasse der Kurbelwelle sein, was eine umfangreiche und teure Reparatur nach sich zieht. Ein präventiver Austausch der Ölpumpe ist laut Kobus der Königsweg.

BMW N57: Der schwingende Bayer

Auch die Bayern bekommen Kritik ab im Video. Der N57, BMWs hubraumstarker Dieselmotor mit ordentlich Leistung, sei laut Kobus eher bekannt für Pleuellagerschäden – meist am dritten Lager. Die haben seiner Diagnose ihre Ursache an anderer Stelle: Die Ölversorgung des Pleuellagers erfolgt über das mittlere Hauptlager. Nimmt dieses Schaden, werden Metallspäne ins Pleuellager gespült und richten dort (hörbaren) Schaden an.

Der Grund für den Hauptlagerschaden wiederum sei bei den Vibrationen zu suchen, die in der über einen halben Meter langen Kurbelwelle des PS-starken Motors entstehen und das Lager beschädigen. Und auch beim BMW-Motor sieht Kobus ein wesentliches Problem in der Ölpumpe und dem zu geringen Öldruck vor allem im Leerlauf. Seine Empfehlung: Präventiver Wechsel der Ölpumpe zu einem stärkeren Modell.

Bild: MIK Youtube Kanal

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