Die Vorstellung ein gebrauchtes E-Auto zu kaufen, dürfte bei den meisten ein eher ungutes Gefühl auslösen: Was, wenn die Batterie doch nicht mehr gut ist oder in Kürze vielleicht ganz kaputt geht?
Eine aktuelle Studie aus Australien gibt Entwarnung. Die in Down-Under führende Onlineplattform für Gebrauchtwagen Pickles, hat festgestellt, dass die Batteriekapazität der verkauften Fahrzeuge bei über 90 % liegt – selbst bei E-Autos, die mehr als 120.000 km auf der Uhr haben. Viele der Fahrzeuge haben diese Strecke in weniger als fünf Jahren zurückgelegt.
E-Autos, die älter als vier Jahre sind und weniger Kilometer zurückgelegt haben, haben laut der Studie im Durchschnitt eine Kapazität von über 93%.
Die überwiegende Mehrheit aktuellen E-Autos hat eine Batteriegarantie von acht Jahren oder 160.000 km – je nachdem, was zuerst eintritt. Garantiert wird im Normalfall eine Kapazität von 70% des ursprünglichen Werts. Ist dies nicht der Fall, tauscht der Hersteller die Batterie kostenlos aus.
Die Batteriekapazität ist der wesentliche Faktor für die Reichweite. Wenn ein neues E-Auto mit einer 100%-Ladung 500 km weit fahren konnte, sinkt die maximale Reichweite bei einer Kapazität von 80% auf 400 km.
Die Daten der Untersuchung stammen von 250 E-Autos, bei denen Pickles vor dem Verkauf eine Batterieprüfung vorgenommen hat. Die nachstehende Tabelle zeigt die gemessene Batteriekapazität im Verhältnis zu den gefahrenen Kilometern.
km-Leistung | 0 bis 20.000 | 20.000 bis 40.000 | 40.000 bis 80.000 | 80.000 bis 120,000 |
Durchschn. Kapazität | 98,2% | 95,7% | 94,5% | 90,1% |
Die Fahrzeuge einiger Hersteller schnitten bei der Überprüfung besser ab als andere: Hyundai, BYD und Tesla zeigten die höchsten durchschnittlichen Akku-Kapazitäten.
Auch wenn die Daten aus Australien für Gebrauchtwagenkäufer vielversprechend klingt, ist meiner Meinung nach trotzdem Vorsicht geboten und man sollte die Ergebnisse nicht direkt auf Deutschland übertragen:
- Die Zahl der untersuchten Fahrzeuge ist nicht sonderlich groß.
- Solche Untersuchungen sollten im Idealfall von einer unabhängigen Stelle in einem Testlabor nach genormten und reproduzierbaren Verfahren durchgeführt werden.
- Batterien sind in allen Belangen sehr temperatursensibel. Die klimatischen Bedingungen in Australien und Deutschland unterschieden sich stark.
Quellen: Carsguide