Wer mit seinem Peugeot, Citroën, DS oder Opel „spezifische technische Probleme mit dem Harnstofftank“ hatte, kriegt jetzt – vielleicht, irgendwie, wenn man Anspruch hat – etwas Geld zurück. Ob man als Autobesitzer betroffen ist, wird man schon selbst erkennen. So zumindest liest sich diese Meldung von Stellantis.
Bei bestimmten Dieselmotoren der Stellantis-Gruppe traten regelmäßig Probleme auf: Das AdBlue konnte kristallisieren und die Einspritzdüse verstopfen. In diesem Fall ist es notwendig, die Einspritzdüse, aber auch den AdBlue-Tank und die Stickoxid-Sonde zu tauschen. Besonders in Frankreich erhielt Stellantis zahlreiche Beschwerden zu den AdBlue-Tanks bei Modellen von Citroën, Peugeot und Opel.
Ein Fehler in der Konstruktion des AdBlue-Tanks ließ den AdBlue-Füllstand leer erscheinen, obwohl er voll war. So konnte der Motor nicht gestartet werden und es entstanden Reparaturkosten von bis zu 1.200 Euro.
Erst 2023 wurde eine Untersuchung eingeleitet, die die mangelnde Transparenz in der Kommunikation von Stellantis ans Licht brachte und zu rechtlichen Schritten führte, um kostenlose Reparaturen für europäische Kunden zu erwirken. Stellantis besann sich eines besseren und verpflichtete sich nicht nur zur Durchführung der Reparaturen, sondern auch zur Kostenerstattung.
Der Verbraucherschutzverband im Nachbarland Frankreich hatte 1.700 Beschwerden im Zusammenhang mit AdBlue-Problemen erhalten, insbesondere bei Citroën und Peugeot, aber nicht nur. Darüber hinaus plante ein belgischer Verbraucherverband eine Sammelklage gegen Stellantis im Zusammenhang mit AdBlue einzuleiten (Der französische Konzern sieht sich in Frankreich bereits mit zwei Sammelklagen im Zusammenhang mit Takata-Airbags und den PureTech-Motoren konfrontiert).
Original Stellantis-Meldung
„Stellantis erweitert in 29 europäischen Ländern eine spezielle Regelung für einige Fahrzeuge von Peugeot, Citroën, DS Automobiles und Opel/Vauxhall, die mit Euro 6-Dieselmotoren und SCR-Technologie (Selective Catalytic Reduction) ausgestattet sind.
Diese erweiterte Entschädigungsregelung wurde mit der Europäischen Kommission vereinbart und folgt den gleichen Prinzipien wie eine zuvor in Italien durchgeführte Pilotinitiative.
Die Entschädigung ist ein freiwilliger Beitrag und bietet Kundinnen und Kunden Vorteile, die über die Garantiebedingungen hinausgehen. Sie gilt für bestimmte Dieselfahrzeuge, die zwischen Januar 2014 und August 2020 produziert wurden, sowie eine maximale Laufleistung von 210.000 Kilometern aufweisen.
Der Beitrag ist variabel, abhängig von Alter und Laufleistung des Fahrzeugs. Für Fahrzeuge, die jünger als 5 Jahre sind und bis zu 150.000 Kilometer gefahren wurden, übernimmt Stellantis 100% der Kosten für Ersatzteile.
Wenn das Fahrzeug zwischen 5 und 8 Jahre alt ist, werden je nach Laufleistung zwischen 30% und 90% der Kosten für Ersatzteile übernommen. Darüber hinaus unterstützt Stellantis die Arbeitskosten mit 30 EUR pro Fahrzeug. Diese Bedingungen gelten bis August 2028.
Da Stellantis sicherstellen möchte, dass alle Kunden gleichermaßen von dieser Regelung profitieren, haben Kundinnen und Kunden, die ihre Fahrzeuge ab 2021 bei einem autorisierten Service-Partner reparieren ließen und bereits zuvor eine spezielle Entschädigung (in einigen Fällen mit geringerem Umfang) erhielten, Anspruch auf eine zusätzliche Entschädigung, über das hinaus, was bereits von den jeweiligen Marken geleistet wurde.
Diese Kundinnen und Kunden, die Anspruch auf eine zusätzliche Entschädigung haben, können diese schnell und bequem über die Online-Entschädigungsplattform https://stellantis-support.com beantragen.
Für neue Fälle gilt die spezielle Regelung automatisch bei autorisierten Service-Partnern für dieselbetriebene Fahrzeuge, bei denen spezifische technische Probleme mit dem Harnstofftank auftreten.“
Foto: Stellantis