MB-Freigaben gelten für Mercedes-Benz, AMG, Maybach und smart
Wie nahezu alle namhaften Autohersteller hat auch Mercedes-Benz (MB) individuelle Freigaben für Motoröl. Diese gelten für Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz, AMG, Maybach und smart. Je nach Motor und Einsatzzweck spezifiziert MB, welche Anforderungen ein Motoröl erfüllen muss, um die MB-Freigabe bekommen zu können. Dazu gehören chemische Eigenschaften – wie etwa der Anteil an Sulfatasche – sowie Ergebnisse aus genormten Tests, die die Leistungsfähigkeit (z.B. HTHS) des Öls prüfen.
Wann hat ein Motoröl die echte MB-Freigabe?
Entspricht ein Motoröl den Anforderungen von Mercedes-Benz, kann der Ölhersteller die Freigabe beantragen. Eine Freigabe mit all ihren Vorbereitungen ist teuer. Deshalb verzichten manche Ölhersteller darauf. Spätestens auf dem Gebinde (meist der Ölflasche) erkennt man ganz gut, ob der Hersteller die Freigabe für dieses Öl erhalten hat: Dort steht dann „MB-Freigabe XXX.XX“, also z.B. „MB-Freigabe 229.71“.
Sehen Sie dagegen eine kreative Umschreibungen wie „Erfüllt die Anforderungen MB-XXX.XX“ oder „Empfohlen für Fahrzeuge mit den Spezifikationen MB-XXX.XX“ können Sie recht sicher davon ausgehen, dass der Ölhersteller die Freigabe nicht hat.
Motoröle ohne die namentliche MB-Freigabe müssen nicht unbedingt schlechter sein. Allerdings kann deren Verwendung – gerade bei neueren Fahrzeugen – problematisch werden: Sollte es (aus welchem Grund auch immer) zu einem Motorschaden kommen und Sie haben kein freigegebenes Motoröl verwendet, sind Sie in Verhandlungen über Kulanzreparaturen oder gar Garantieansprüche gegenüber dem Autohersteller in einer schlechteren Ausgangslage.
Vorsicht bei neuen Freigaben und älteren Motoren
Auch Mercedes-Benz setzt bei der Optimierung des Kraftstoffverbrauchs auf Motoröle mit sehr niedrigen Viskositäten und abgesenkten HTHS-Werten. Betroffen davon sind die neuen MB-Freigaben 229.6, 229.61, 229.71, 229.72, 229.81.
Wenn Sie Öle mit diesen Freigaben verwenden, achten Sie bitte unbedingt darauf, dass diese für Ihr Fahrzeug tatsächlich freigegeben sind. Andernfalls riskieren Sie kapitale Motorschäden – gerade bei älteren Motoren, die ein „dickflüssigeres“ Motoröl (höhere Viskosität) verlangen. Die Betriebsanleitung Ihres Autos ist im Zweifel ausschlaggebend, welches Öl Sie verwenden dürfen.
Mercedes Benz
Motoröl Spezifikationen
Mercedes Spezifikation | Einsatzbereich |
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MB-Freigabe 226.5 |
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MB-Freigabe 226.51 |
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MB-Freigabe 226.52 |
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MB-Freigabe 228.3 |
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MB-Freigabe 228.5 |
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MB-Freigabe 228.51 |
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MB-Freigabe 229.1 |
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MB-Freigabe 229.3 |
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MB-Freigabe 229.31 |
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MB-Freigabe 229.5 |
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MB-Freigabe 229.51 |
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MB-Freigabe 229.52 | Die Spezifikation MB 229.52 basiert auf der Norm MB 229.51, allerdings mit höheren Anforderungen an Oxidationsstabilität und Kraftstoffeinsparungen. 229.52 wurde anfangs vor allem auf die BLUETEC Motoren zugeschnitten. (6-Zylinder Dieselmotoren OM642 mit Euro 6-Abgasnorm und SCR Abgasnachbehandlung)
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MB-Freigabe 229.6 |
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MB-Freigabe 229.61 |
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MB-Freigabe 229.71 |
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MB-Freigabe 229.72 |
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MB-Freigabe 229.81 |
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- Folgende OM 642-Motoren in PkW bis einschließlich Modelljahr 2016 benötigen ein Motoröl mit der Freigabe MB 229.52
OM 642 EU6 in BR 164.124/.824, BR 251.124, BR 221 (UK), BR 222 (UK)
OM 642 in BR 463.306/.336/.346
OM 642 Bin5 in BR 164.125/.825, BR 251.125 (nur USA und Kanada)
OM 642 EU4 in BR 221.122 (UK)
Alle aktualisierten und weitere Informationen finden Sie unter Mercedes-Benz Operating Fluids